Warning: Trying to access array offset on value of type bool in D:\www\www448\wp-content\themes\WORKZ_NM_ZENIT_BS5\single.php on line 3 Ich möchte lieber nicht | ZENIT KOMMUNIKATION COACHING TRAINING

Ich möchte lieber nicht


Wer lehnt schon einen Auftrag ab?! Hilfreicher wäre die Frage «Unter welchen Umständen nehme ich einen Auftrag an?».Wie mich diese Frage gefunden hat:

In Zeiten wie jenen im März 2021 freue ich mich über die einzelnen kleinen Anfragen, die nun so ganz zögerlich per Mail eintreffen. Kleine Häppchen, die hoffen lassen. Keine Prozessbegleitungen, bloss einzelne Sitzungen. Immerhin! Ich kann wieder arbeiten und fühle mich gebraucht. Ein kleines Portiönchen Existenzberechtigung ist darin auch enthalten. Ich komme wieder auf Spur.

Bis ich diese eine Anfrage lese. Eine Berufskollegin möchte mir einen ganzen Tag Strategiearbeit in einer Organisation abtreten.

Mein inneres Team springt an.

Die Businesswoman: «Klar. Machen wir. Das bringt Geld und Renommée.»

Die Beraterin: «Das kann ich, das liegt mir. Ich müsste noch etwas mehr wissen, um mir ein Bild machen zu können. Bisher habe ich das richtig gut hingekriegt.»

Die Zweiflerin: «Aber die haben doch meine Kollegin angefragt… Zudem bin ich schon lange aus der Übung. Ich sollte wohl eher mit kleinen Aufträgen wieder warmlaufen. Nicht dass ich mich als völlig unfähig erweise…»

Die Bescheidene: «Das machen andere bestimmt viel besser. Also, wenn eine andere das übernimmt, nur zu.»

Die Hilfsbereite: «Ich kann meine Kollegin doch nicht hängen lassen. Das übernehme ich für Sie – sie kann sich auf mich verlassen.»

Die Sicherheitsbeauftragte: «Was sind die Risiken? Stehen die im Verhältnis zum Gewinn?»

Die Anerkennungshungrige: «Eine neue Bühne – wunderbar! Ich kann ihnen echt was bieten.»

Die Soziale: «Die Organisation braucht Bewusstheit über Werte und verantwortliches Handeln. Da leiste ich einen wichtigen Beitrag.»

Und eine ganz feine, leise Stimme sagt nein.

Weil sie mich kennt und weiss, dass ich einen riesengrossen inneren Druck aufbauen würde. Weil mein Energieverlust in dieser konkreten Situation sich nicht in Bruchteilen bezahlen liesse. Weil ich nicht in dieses Setting passe. Weil ich am Tag davor mit mir hadern, eine schlaflose Nacht verbringen und dann sehr angespannt in den Tag starten würde. Angespannt durch den Tag leiten würde, mich dabei angestrengt souverän und entspannt gebend. Danach würde ich mich erledigt und kraftlos zum Auto schleppen.

Die Lernhungrige: «Aber wäre das nicht eine grosse Chance, mich auf ganz unbekanntes Terrain zu wagen?»

Dieses Argument hat mich früher jeweils umgestimmt. Dem konnte ich mich einfach nicht entziehen. So habe ich viel gelernt, ausprobiert und erfahren. Und meine Selbstfürsorge ist dabei nebenbei gewachsen und beendet die innere Diskussion mit «Nein, Danke. Das passt nicht zu mir.».

Ruhe kehrt ein.

 

 

zenit

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